Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Gedicht

Zum Faschingsausklang ein Blick ins Kochbuch

Habt ihr auch noch alte Kochbücher in euren Regalen stehen? Ich ja, zwei oder drei sind es und unter anderem das Buch "Kochbuch für drei und mehr Personen". Die Verfasserin, Hyazintha Lamprecht, schreibt im Vorwort 

Trotz einer Unzahl Kochbücher gibt es nur wenige, die für eine kleinen Haushalt wirklich handlich sind. Ich richtete daher meine erprobten Rezepte, "für drei Personen" ein, zunächst um meiner jung verheirateten Tochter zu nützen. Doch glaub ich, mit diesem neuen Kochbuch auch allen jungen Frauen oder solchen, welches es werden wollen, einen Dienst zu erweisen: sie werden darin kurz zusammengefaßt alles finden, um ihren Tisch mit Abwechslung und Wohlgeschmack zu bestellen. ...


Den Nachtrag finde ich erwähnenswert

Eine schwere, schwere Zeit ist über unsere Hausfrauen gekommen. Milch, Eier, Butter, ja alle Nahrungsmittel sind unglaublich teuer geworden, so dass man sich fragt: "Womit soll ich eine anständige Mahlzeit herstellen?"
Als Ergänzung dieses Kochbuches habe ich ein "Sparkochbüchlein für die teuere Zeit" geschrieben. Es sind 200 Rezepte, so sparsam als möglich zusammengestellt. Mögen sie als Stütze und Hilfe für die ratlosen Hausfrauen dienen.
Im Herbst 1922. 
Hyazintha Lamprecht
In ihrem Kochbuch erwähnt sie auch den Hausball. Dieser Beitrag könnte noch für den Faschingsausklang dienen ;-) Wahrscheinlich hat die gute Hyazintha Lamprecht aber nicht den Faschingshausball gemeint, sondern durchaus etwas spektakuläreres. Die Tipps klingen sehr danach.

 

Ich hab mir nun überlegt, regelmässig etwas aus diesem Kochbuch nachzukochen. Für heute hab ich mir eine einfach Suppe vorgenommen. Das aber in einem separaten Beitrag. 

Wo`s Frauchen frisch und klug sich regt, 
Verständnisvoll die Wirtschaft pflegt,
Ist`s wie im hellen Sonnenschein:
Es nistet sich Behagen ein!
Selbst wenn der Mann verstimmt, beklommen
Von seiner Arbeit heimgekommen,
So wird ihm Aug` und Herz schon heller,
Sieht er vor sich den Suppenteller
Voll kräft`ger Brüh`, der keine gleicht
Und die sein Liebchen stolz ihm reicht.
Und wenn dann erst des Bratens Duft
Mit feiner Würze füllt die Luft,
Sein Wohlgeschmack ihn befriedigt, mundet,
Und er`s in Wort und Blick bekundet,
Dünkt Sorge ihm wie leichter Flaum,
An seine Arbeit denkt er kaum -
Und bis der Nachtisch dann gekommen,
Wird schon in Lieb` und Glück geschwommen.

Ja, ja, die Lieb` geht durch den Magen!
So ganz im Stillen darf man`s sagen.
Drum, Frauen, folgt in einem mir,
Schliesst Freundschaft mit dem Kochbuch hier;
Es wird in gut` und bösen Tagen
Euch treulich stets das Beste sagen,
Und so sich heimlich euch verbünden,
Des Hauses Frohsinn zu begründen.


Beatrice 17.02.2015, 12.10 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Frohe Ostertage

Beatrice 05.04.2012, 19.37 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Osterhäslein

Drunten an der Gartenmauer
hab` ich sehn das Häslein lauern.
Eins, zwei, drei: Legt´s ein Ei,
lang wird´s  nimmer dauern.

Kinder lasst uns niederducken!
Seht ihr´s ängstlich um sich gucken?
Ei, da hüpft´s und da schlüpft´s
durch die Mauerlucken.

Und nun sucht in allen Ecken,
wo die schönsten Eier stecken,
rot und blau und grün und grau
und mit Marmorflecken.

Friedrich Güll, 1812-1879


Beatrice 05.04.2012, 12.25 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Aus einem April

 Wieder duftet der Wald.

Es heben die schwebenden Lerchen
mit sich den Himmel empor,
der unseren Schultern
 schwer war;

zwar sah man noch durch die Äste den Tag,
wie er
leer war, –
aber nach langen, regnenden Nachmittagen

kommen die goldübersonnten
 neueren Stunden,

vor denen flüchtend an fernen Häuserfronten

alle die wunden 
Fenster furchtsam mit Flügeln schlagen.
Dann wird es still.
Sogar der Regen geht leiser
 über der Steine ruhig dunkelnden Glanz.

Alle Geräusche ducken sich ganz 
in die glänzenden Knospen der Reiser.

Rainer Maria Rilke (1875-1926)

Beatrice 04.04.2012, 13.53 | (0/0) Kommentare | TB | PL

April, April, der weiß nicht, was er will...

April, April,

der weiß nicht, was er will!

Mal Regen und mal Sonnenschein,

dann hagelt's wieder zwischendrein.

April, April,
der weiß nicht, was er will!

Nun seht, nun seht,

wie's wieder stürmt und weht,

und jetzt, oh weh, oh weh!

Da fällt schon wieder dicker Schnee!

April, April,
der weiß nicht, was er will!

Na, das wird wohl ein recht regnerisches Ostern.


Beatrice 04.04.2012, 10.47 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der erste Ostertag

Ostergedicht von Heinrich Hoffmann, (1809-1894)

DER ERSTE OSTERTAG
Fünf Hasen, die saßen beisammen dicht,
Es macht ein jeder ein traurig Gesicht.
Sie jammern und weinen:
Die Sonn' will nicht scheinen!
Bei so vielem Regen
Wie kann man da legen
Den Kindern das Ei?
O weih, o weih!
Da sagte der König:
So schweigt doch ein wenig!
Lasst weinen und Sorgen
Wir legen sie morgen!

Beatrice 02.04.2012, 17.21 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht

Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht,
kann er frei seine Flügel entfalten
und die Stille der Sterne durchspalten, -
denn er muss meiner einsamen Nacht
nicht mehr die ängstlichen Hände halten -
seit mich mein Engel nicht mehr bewacht.

Rainer Maria Rilke - Frühe Gedichte (Engellieder)

Beatrice 29.11.2009, 20.59 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

alles nur gediebt ...?!

... oder ist es vielleicht gar nicht... hmmm ...

Hin und wieder - eher selten - hab ich die Idee für ein Gedicht, einen kleinen Text.
2001 hab ich mir für meine damaligen Elfenseiten folgendes Gedicht ausgedacht - es war der Willkommensgruss für die "Wasserspiegelseiten" -> Elfenbilder mit Text, die sich, bedingt durch ein Script,  im "Wasser" gespiegelt haben. Fand ich total schön - damals ;-):



Ruhekissen

Ich möchte dir hier ein wenig Ruhe schenken

Für einen kleinen Moment Stille im Denken

Ein kleines bisschen Harmonie zuteilen
Dich einladen bei mir zu verweilen.

Dich ein Stückchen in eine Traumwelt entführen;

Deine Seele streichelnd berühren.

Schenk dir die Muße und lass dich fallen –

Für kurze Zeit, die Hektik abprallen.

Komm zu mir und leg dich zurück –

Für ein kleines bisschen Seelenglück.

(Beatrice Amberg)


Dieses Gedicht habe ich diese Tage wiedergefunden und ich habe erfahren, dass man es in einem Geschenkbüchlein nachlesen kann. So weit so gut... oder nicht gut, denn ich weiß nichts von einer Druckerlaubnis.
Spasseshalber hab ich nun im Web recherchiert, veilleicht findet sich der Text ja auch noch auf anderen Webseiten. ... und so finde ich:

Ich möchte Dir ein wenig Ruhe schenken... (Rainer Maria Rilke)
Ich möchte Dir ein wenig Ruhe schenken...
lass mich Deine Seele schweigend berühren - streicheln
für einen kleinen Moment - Stille im Denken -
ein kleines bisschen Harmonie und Liebe
lasse Dich fallen - für kurze Zeit -
lehn Dich zurück
für ein kleines bisschen Seelenglück...

... weitergesucht und lese hier, dass sich der Text nicht unbedingt wie Rilke liest, aber genau diesen Text finde ich sehr oft im Web und Rilke wird immer als Autor genannt. Na prima. Ist der Text nun von Rilke oder nicht. Hat hier jemand Textpassagen zusammengewürfelt?
Hab ich nun bei ihm gediebt, ohne dass er mir bewusst war?
In beiden Texten sind Passagen eindeutig gleich... schnarf.

Hmmm... wie sich das nun mit dem Verlag verhält, der widerum meine Zeilen verwendet hat, das würde mich interessieren. Ich bin gespannt auf die Antwort, die hoffentlich kommt. Alles sehr sonderbar.

Beatrice 30.09.2009, 18.07 | (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Hallo und willkommen auf meinem Gedankensprudler. Seit 2002 fuehre ich dieses Blog, das prall gefuellt ist, mit allem was mir Freude bereitet, mich bewegt und inspiriert - frei nach dem Motto "Life is about using the whole box of crayons".

Ich freue mich auf deine Buchung eines Happy Painting! Malkurses!

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