... ist da mehr?
Ist das nicht seltsam -
Mein Kater Whiskey starb an einem 22. - wie Cinderella
Es war auch um die Mittagszeit - wie bei ihr...
Wie er, schlief sie von alleine ein - ohne Tierarzt - kurz vor "Termin"
... und wie er, suchte sie sich den selben Platz zum Sterben.
Ich habe gestern darüber nachgedacht und finde es aussergewöhnlich. Ist es Zufall oder ist da etwas was so nicht greifbar ist?
Meine Trauerarbeit habe ich auch überdacht.. ich bin da wie ein kleines Kind - oder einfach nur trotzig..
Meine Oma hat immer zu mir gesagt: fang mir ja nicht zum Rauchen an.. ;-) ich hatte ne tolle Oma und sie war meine Lieblingsoma. Sie ist gestorben und ich habe kurz darauf mit dem Rauchen angefangen - wie zum Trotz und noch heute schau ich in den Himmel und sag: Ja, wärste mal nicht... dann hätte ich nicht..
Was mache ich gestern: Ich reisse Schlafzimmer- und Kleines-Zimmer-Türe auf, fahre los und hole mir Vorleger. Weil Cinderella mir gerne auf Teppiche gepiescht hat, hab ich die Zimmer mit Teppichen immer geschlossen gehalten. Vorleger gabs nicht, die waren innerhalb kürzester Zeit zur Toilette auserkoren. Tja, und so hab ich dann gestern einfach das gemacht, was ich nie tun konnte. Und wieder: wärste mal nicht, dann hätte ich nicht... vielleicht ist es auch so etwas wie ein Trost - etwas Positives aus dieser Trauer hervorholen. Meine beste Therapie, wenn ich traurig bin, ist aber immer noch das Putzen. Es ist wie ein Übertragen, Loslassen, Rausputzen dieser für mich negativen Energie. Es bringt dann auch noch ein positives Ergebnis mit sich -alles ist wieder sauber und freut mich. Bin ich nun komisch?
Ich sag DANKE für all die lieben Worte, die mir sehr gut getan haben.
Es ist sehr tröstlich, dass Cinderella in ihrer gewohnten Umgebung eingeschlafen ist. Morgens hatte sie dieses Verkrampfen, das ich schon von meinem Kater kannte und da war mir klar, dass es nicht mehr lange dauern wird, dass sie den Tag nicht mehr erleben wird. Ich hab sie immer wieder gestreichelt und mit ihr gesprochen - dass es okay ist, wenn sie jetzt geht und loslassen darf. Sie war ganz still, zwischendurch kamen ein paar tiefe Durchatmer - ein wenig wie Seufzer - aber dann hat sie irgendwann aufgehört zu atmen. Kein Äufbäumen mehr, nichts mehr.. sie war ganz friedlich eingeschlafen. Mir kullern die Tränen herunter, beim Schreiben, dieser Zeilen - aber es ist trotzallem beruhigend, dass ihr Tod einen normalen Gang gehen konnte, sie zu Hause war und bei mir.
Liebe Bea,
leider kennst Du mich gar nicht, um zu verstehen wenn ich meine, dass es sich schön anhört, was Du schreibst.
Schön für Euch beide, wie Ihr voneinander Abschied nehmen durftet. Denn nicht nur sie war bei Dir, sondern auch Du bei ihr. Ich denke, danach ist man im Reinen.
Den Trotz, den kenne ich zu gut. Ist er auch mir ein hilfreicher Weggefährte. Statt der Vorleger konnte ich mich nach Haribos Tod darüber freuen, endlich den Kuchen wieder in der Küche auskühlen zu lassen, den gedeckten Esstisch einen Moment aus den Augen zu lassen etc. Doch irgendwann keimt der Wunsch nach einer Katze... erst wieder nur eine, dann zwei.... Vier sollten nun genügen ......
Ich denke an Dich und wünsche Dir alles Liebe
Juli
vom 25.08.2006, 15.08