Ausgewählter Beitrag
Beatrice 06.01.2004, 10.40
Willen ist gut - Kraft ist auch nötig - aus einem Verhaltensmuster auszubrechen ist nicht sonderlich leicht. Vorallem, wenn man sich darin zigzig Jahre "wohl gefühlt" hat, ohne scheinbar zu merken, dass es gar nicht wohlfühlig ist - für die Mitmenschen - man spürt zwar, dass da was nicht "richtig" läuft... aber...
.... die Ursache ist bei anderen zu suchen und zu finden. Es ist gar nicht so einfach bei sich selbst mal nachzusehen, ob es auch an einem selbst liegen könnte. Einfacher ist es, zu sagen: ich bin so, weil er/sie/es so ist. Bei einer Stimmung würde das heißen: ich bin gut drauf, weil du gut drauf bist. Es ist bestimmt schön, sich von einer positiven Stimmung anstecken zu lassen um vielleicht aus einem Loch herauszukommen. Allerdings halte ich es für verkehrt jemanden dafür verantwortlich zu machen. Es kann nicht sein, dass ich sage: deine miese Stimmung zieht mich runter - du bist schuld, dass ich nun auch schlecht drauf bin. Eigentlich müsste es doch heißen: gut, du bist schlechter Stimmung- lebe sie aus - ich bin gut drauf und ich lebe diese gute Stimmung aus. Wir sehen uns wieder, wenn wir einander haben können, in unseren Stimmungen.
.. ich denke allerdings, dass dies wirklich nur Stimmungen betreffen kann.. aber nicht bestimmte Verhaltensmuster, die man nicht mit sich selbst vereinbaren kann.
Gut finde ich auch - ich fühle mich zu einem sonnigen Wesen hingezogen - bin aber selbst ein Miesepeter - ja, schön, wenn man so eine Sonne bei sich hat, auf die man sich immer wieder berufen kann, die einem das Leben erhellt. Ist das nicht sehr eigennützig? Ein Miesepeter mag die Sonne, tut aber selbst nichts dafür eine Sonne zu sein. Vielleicht weil er nicht kann, weil er es nicht sieht, weil er nicht die Kraft hat usw... puuhh... superschwierig, das alles... aber immer noch sehr interessant..:-))))
Ich erarbeite gerade eine "Themaverfehlung"? ;-))))
ich gebe dir ebenfalls recht - es ist auf jeden Fall so, dass man mit eigenen Stimmungen die Mitmenschen reagieren lässt - tritt man jemand unfreundlich gegenüber wird der Gegenüber nicht anders reagieren, ausser wenn er sich ganz bewusst nicht auf diese Stimmung einlässt, das muß aber voraussetzen, dass jemand ganz genau seine Mitmenschen beobachtet und wahrnimmt. Ich hab auch schon erlebt, dass ich dachte, der ist aber arrogant - und beim nächsten Aufeinandertreffen mußte ich meine Meinung revidieren, weil es gar nicht so ist - ja, warum war das beim ersten Mal nur so? Das kann gut an mir selbst gelegen haben - oder vielleicht habe ich ein vorsichtiges Verhalten als arrogant empfunden? Ist man froh und glücklich und strahlt von innen heraus, wird dies auch zurückgegeben - dazu gibt es auch mehr als genug sinnige Texte. Ich bin auch dieser Meinung und erlebe dies auch selbst.
Stimmungen sind aber etwas anderes, als Verhaltensmuster oder das was IN uns ist. Wobei ich auch der Meinung bin, dass man viele Verhaltensmuster beeinflussen kann, wenn sie einem bewusst sind. Mir sagt jemand: Hei, warum behandelst du die Menschen so unfreundlich. Dann ist mir das vielleicht nie bewusst gewesen. Ich will das aber gar nicht - also kann ich daran arbeiten. Wenn ich etwas nicht sein möchte, auch nicht ausstrahlen kann ich es auch nicht als verbiegen empfinden. Vieles ist eine Frage des Bewusstmachens und des Wahrnehmens und manchmal braucht es einen anderen Menschen dazu, damit man sich auch mal aus einer anderen Richtung betrachtet.
Für mich bleibt immer noch die grundsätzliche Frage der "wahren" Sichtweise - der Subjektivität jedes Einzelnen... und was sich daraus erschliesst.
ja, das ist alles sehr interessant - denkst du, dass man sich von einem "sonnigen" fröhlichen Menschen zu einem Miesepeter verwandeln kann? Wenn es so ist, dass es IN einem ist und man sich auf Dauer nicht verstellen kann - dann dürfte dies kaum möglich sein? Oder kann es passieren, dass Begebenheiten im Leben jemanden total umkehren lassen können? Oder muß das schon in einem sein? Es gibt Menschen, die kommen immer wieder auf die Beine - so seh ich das mit den sonnigen Menschen - sie erleben auch "Schicksalsschläge", aber sie verarbeiten sie scheinbar leichter oder anders und kehren irgendwann zu ihrem Gemüt zurück.
Wie ist das mit depressiven Menschen? Nicht jeder sieht sich selbst so - und doch gibt es mehr als genug Menschen, die wegen Depressionen etwas unternehmen müssen. Die unter sich selbst leiden. Wer leidet schon "gerne"? Wer mag sich schon gerne als "Trauerkloss"? Und trotzdem können sie nicht über ihren Schatten springen und sind so, wie sie sind. Ich verstehe aber nicht, WIE man mit etwas leben kann, was man eigentlich nicht an sich mag? Die einen tun was dagegen, die anderen nicht. Und was ist nun mit denen, die nichts dagegen unternehmen - fühlen die sich nun wohl in ihrer Rolle, oder empfinden sie sich selbst ganz anders? - ähm... ja, das selbe hast du ja auch schon geschrieben - aber wahrscheinlich stellt sich mir die selbe Frage wie dir... mich würde d a s auch interessieren.
Winke, deine Bea
Huhuu liebe Andrea :-)
wenn dir nach GUTEN MORGEN ist - weil du eben aufgestanden bist, passt das doch ;-) dann ist es ja für dich MORGEN... lach...
Weißt, mir purzeln diese Gedanken nicht nur durch den Kopf, wenn ich auf übellaunige Menschen treffe - es gibt soviele Wesenszüge, die mich zum Nachdenken anregen - Selbstgefälligkeit z.b. wenn sich jemand über alle Massen auf der richtigen Position sieht. Es "offensichtlich" keinen Gedanken daran gibt, dass an Meinungen und Gedanken von anderen etwas dran sein könnte. Aber dies kann auch nur wieder eine subjektive Empfindenssache sein. Vielleicht sieht sich der selbige nämlich gar nicht so und macht sich sehr wohl Gedanken. Du hast sicher recht, dass vieles unbewusst gemacht wird, dass manch einer erschrecken würde, wenn man ihm dazu was sagen würde.
Wenn du schreibst, da ist einer unflätig und übellaunig - dann lebt er eigentlich doch nur das aus, wonach ihm ist - ist das nicht auch ehrlich? Haben wir uns nicht auch vieles auferlegt oder anerzogen bekommen? So und so muß jemand sein, das hat man zu tun und das hat man zu lassen... dabei kommt doch heraus, dass man sich verbiegt und verdreht nur um so zu sein, wie es zu laufen hat. Ich frage mich, wo bleibt dann ehrliches Verhalten von innen heraus - es gibt von Natur aus sonnige Menschen, wie du z.b. - aber was ist mit denen, die in der anderen Ecke angesiedelt sind? Die müssten ja, um angenommen zu werden, schauspielern? Denn, sonnige Menschen sind doch in der Regel viel leichter im Leben unterwegs, als die gewissen Miesepeter?
Alles sehr, sehr interessant.....
Drückerli an dich zurück :-)))
Hallo Minnie - die Chemie stimmt - jawoll - aber genau das interessiert mich - was ist die Chemie - was macht sie aus? Was ist wichtig, wie bestimmt sich diese Chemie?
Letztens kam im Tv dazu auch etwas "sich riechen können". Diesen Spruch kann ich sogar noch gut verstehen - aber z.b. übers Web - kein Geruch und trotzdem findet man Gleichgesinnte- Wellenlängenmenschen - in der Realtität kann das aber dann umschlagen und nix ist mehr mit: eine Wellenlänge... das ist doch seltsam oder?
Ich frage mich, belügen sich die Menschen allzugerne - täuschen sie sich selbst, andere damit auch? Oder liegt es daran, dass man etwas sehen möchte, was da nicht ist? Sich selbst etwas vormacht?
Super finde ich diese Selbst- und Fremdeinschätzungen... so wie du davon schreibst, kann ich mir schon vorstellen, dass sie auch hilfreich sein können, ich kann mir aber auch vorstellen, dass man offen sein muß dafür. Dass nicht jeder gerne wissen möchte, wie andere einen sehen... dies kann auch verletzend sein - aber verletzend vielleicht nur deswegen, weil man sich selbst ganz anders sieht oder sehen möchte?? Und wenn dem so sein sollte, dass man sich anders sieht - ist das so, weil man nicht ehrlich zu sich war/ist?
Du, z.b. sagst, dass du schwer zu fassen bist - dass deine Mitmenschen oft lange Zeit brauchen DICH zu erkennen, wie du wirklich bist. Wieso? Warum? Weshalb?
Und dann stellt sich mir auch die Frage - wenn der eine nicht mit mir klar kommt - aber dafür andere - wer "sieht" nun wirklich, ob man richtig "tickt"? Es bleibt doch subjektiv.
... letztendlich muß man doch selbst mit sich zufrieden sein - und selbst wenn alle Welt denkt - mein Gott, was für mistiger Mensch - aber wenn ich mit mir klar komme und mich so mag, ehrlich mag, und auch damit klar komme, dass alle Welt anders denkt, dann müsste doch alles in Ordnung sein, oder?
Hallo liebe Bea,
da hast du ja ein hochinteressantes Thema angeschnitten und ich habe gerade alle Antworten dazu gelesen. Dabei belasse ich es auch ausnahmsweise, weil mir gerade heute ähnlich Fragen und Gedanken durch den Kopf gehn.
Herzliche Grüsse
Elke
vom 06.01.2004, 22.26