Im heutigen NL von zeitzuleben.de findet sich wieder ein toller Artikel:
Warum kämpfen manche darum ein Opfer sein zu dürfenDer Artikel spricht mir aus dem Herzen.
Eigenverantwortung übernehmen ist ein hartes Stück Arbeit, aber ich kann damit viel erreichen. Die (eigene kleine) Welt wird - so finde ich - um einiges friedlicher. Es gibt ein Menge, das man selbst in die Hand nehmen kann, aber auch selbst verursacht hat und es selbst wieder in Ordnung bringen kann. Das bedeutet Arbeit und genau hinschauen. Eigenverantwortung übernehmen ist eine Gratwanderung zwischen "sich wichtig nehmen - aber doch nicht zu wichtig". Nicht jede Situation lässt sofort erkennen, wo die Verantwortlichkeit liegt - mensch(lich) geht gerne den bequemeren Weg und schiebt die Verantwortung ab - aber fraglich, ob das der bessere Weg ist?
Wenn ich meinen Part der Verantwortlichkeit erkenne, kann ich maximal auf
mich sauer sein; ich kann
mich am Hosenboden packen um aus dieser Situation wieder herauszukommen. Damit bleibe ich friedlich dem Rest der Welt gegenüber. Das erspart viele negative Gefühle und Ärger.
Ich habe mein Leben in der Hand und kann es beeinflussen - ich kann entscheiden, was ich möchte und was nicht. Ich mache Fehler und die bügel ich auch wieder aus. Ich entscheide, ob es mir gut oder schlecht geht.
Ich denke, so einfach ist es auch wieder nicht.
Viele Dinge kann man tatsächlich nicht beeinflussen. Man kann - und sollte - verantwortungsvoll damit umgehen bzw. darauf reagieren, das schon.
Und seine Einstellung zu überprüfen und ggf. zu ändern ist ein wichtiger erster Schritt dahin.
Zugleich häufig auch der Schwerste; das ist wohl der Grund, warum manche es sich in ihrer Opferrolle bequem machen.
Anstatt beispielsweise das Beste daraus zu machen (positive Einstellung), wenn möglich aus einer Erfahrung oder Situation zu lernen, was es zu lernen gibt, und dann weiterzugehen, ggf. nach alternativen Lösungen suchen, usw.
Aber "ich entscheide, ob es mir gut oder schlecht geht" - das halte ich für mich für nicht praktikabel geschweige denn empfehlenswert.
Gefühle kann man nicht beeinflussen. Ich kann mit ihnen umgehen - aber willkürlich steuern kann ich sie nicht. Und möchte ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich bin eben ein Mensch und kein sich selbst programmierender Roboter.
Und für meine Psyche wäre es sicher auch nicht gut, Gefühle zu ignorieren, hinunterzuschlucken oder gar zu manipulieren versuchen.
Nein, nein, nein, so etwas kommt für mich nicht in Frage.
Ich will mich dem Leben (und mir) stellen, wie es kommt - mit allen Überraschungen.
LG Karin
vom 03.07.2008, 00.21
Hallo liebe Kerstin - nein, einfach ist das nicht und mein Beitrag ist auch absolut pauschalisiert - man könnte darüber viel, viel mehr schreiben und viel tiefer in die Materie eindringen.
Da du ja von Bewusstsein und bewusst machen schreibst - und genau das ist es ja - kann man sich auch die Gefühlswelt bewusst(er) machen. Ich denke schon, dass jeder für sich Einfluss darauf nehmen kann, wie sehr ich etwas an mich heran lasse oder ob nicht. Wenn Ärger und miese Gedanken auftauchen, kann ich erst einmal STOP sagen und sie mir ansehen - sind sie es wert? Gibt es auch noch eine andere Seite? usw. Das hat nichts mit Roboter zu tun, sondern mit Bewusst-sein. Wenn ich mir meine Gefühle bewusst mache, ignoriere ich sie nicht, aber ich kann sie lenken.
Dankeschön für deine Gedanken, liebe Grüsse an dich, Bea