Letztens hab ich meinem Herzallerliebsten Kinderküche-Erinnerungen erzählt und dazu gehörte ein Gericht, das meine Ma hin und wieder auf die Teller gezaubert hat, als ich noch klein war. Am Tag darauf musste ich bei meiner Ma nachfragen, ob sie sich noch an dieses Gericht erinnert. Meine Mutter kommt aus Niederbayern und hat von ihrer Mutter natürlich das ein oder andere Kulinarische zu uns nach Oberbayern mitgebracht. Mir ist nur ein Gericht in Erinnerung geblieben "Baunkerl" genannt. Meine Mutter erzählte dann aber auch noch etwas von einem Strudel. Für beides gabs auch gleich die Anleitungen für mich.
"Baunkerl" und Strudel werden aus einem Kartoffelteig gefertigt. Die Baunkerl sind eigentlich Kartoffelnudeln, wie wohl die Schupfnudeln. Meine Mutter hat sie nur etwas anders gelernt, als man sie heute im Laden kauft.
Für den Kartoffelteig werden einige Kartoffeln mit Schale gekocht. Kartoffeln schälen und durch eine Kartoffelpresse (oder Sieb) drücken. Der Kartoffelmasse 1 Ei, Salz und Mehl zugeben und verkneten. Ich hab hier nach Augenmass meinen Kartoffelteig erstellt.
Für die Baunkerl hab ich einen kleineren Teil des Teiges genommen und daraus 1, 2 Würste gerollt - Durchmesser ca. 3-4 cm - und diese dann in ca. 5-6 cm lange Stücke geschnitten (schräg anschneiden) Die Kartoffelstücke werden nun in heißem Fett goldbraun angebraten.
Ich hab mich an diesem Tag für die süsse Version entschieden und sie mit Puderzucker bestreut. Dazu gab es Pflaumenkompott. (Auf dem Bild sieht man auch gleich schon ein Stück vom Apfelstrudel. Diese grössere Form der Kartoffelnudeln kann man auch gut zu Sauerkraut etc. reichen.
Der restl. Teig war für den
Kartoffelteig-Apfelstrudel gedacht:
Für den Strudel hab ich drei Äpfel grob gerieben und etwas Zitronensaft darüber gegeben. Den restl. Kartoffelteig hab ich gedrittel und je eine Drittel auf einer bemehlten Fläche ausgerollt. Ein Drittel der geriebenen Äpfel auf dem ausgerollten Kartoffelteig verteilen und mit etwas Zimt und Mandeln bestreuen. Wer mag kann auch Rosinen zugeben. Nun wird das Ganze vorsichtig aufgerollt und in eine gefettete Auflaufform gelegt. Mit den anderen beiden Kartoffelteigteilen wird genauso verfahren. Alle drei Rollen nebeneinander in die Form legen.
Ich hab mich mit der Mengen meiner Teigrollen nach meiner Auflaufform gerichtet. Wer eine runde Form hat, teilt sich das Ganze einfach anders ein. Zum Schluss hab ich noch Milch mit einem Ei verquirlt, etwas Vanillezucker dazu geben und über die Kartoffelstrudel gegossen. Bei 175 Grad ca. 30 - 40 Minuten backen lassen. Bräunungsgrad beachten.
Strudelstücke auf einem Teller anrichten und mit Puderzucker bestäuben.
Dazu passt Vanillesosse. Heiß geniessen.
Das wäre genau das richtige Essen für mich *schluck*
Einen schönen 2. Advent wünscht
Edith
vom 05.12.2010, 10.41