gestern bei 37° -
Endstation Freiheit - die Dokumentation hat mich sehr bewegt.
Dimitri Todorov wurde nach einem Banküberfall mit Geiselnahme zu lebenslanger Haft verurteilt. Er war der erste deutsche Geiselnehmer. Mit seinem Freund überfiel er 1971 eine Bank in München. Ihnen wurde nach Stunden ein Fluchtauto gestellt und als sein Freund das Auto besteigen wollte, wurde dieser von der Polizei erschossen. Im Kugelhagel wurde auch die Geisel getroffen, die bereits im Auto sass. Dimitri Todorov befand sich zu der Zeit noch in der Bank. Trotzdem er niemanden getötet hat und bis heute nicht geklärt werden konnte, wer Schuld am Tod der Geisel hatte, wurde er hart bestraft. Todorov sass 22 Jahre im Gefängnis und trotz guter Führung verweigerte ihm die bayrische Justiz eine vorzeitige Entlassung, die nach 15 Jahren üblich ist.
Was mich bei der Dokumentation so beschäftigte, war der Gedanke, wie es einem Menschen ergehen muß, der so viele Dinge neu lernen muß - oder erst kennenlernt. In 22 Jahren ist eine Menge passiert. In dem Film kam sehr gut rüber, wie sehr Todorov unter der Tat leidet - immer noch. Über seine Zeit im Gefängnis hat er ein Buch geschrieben "22 Jahre Knast". Todorov hat insgesamt 30 Jahre im Gefängnis gelebt - mehr als die Hälfte seines Lebens. Er ist heute 57.
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