Ausgewählter Beitrag

Seit der Pisastudie...

... ist klar geworden, dass sich an den Schulen, aber auch im Kiga etwas ändern muß.

Gestern hab ich, kurz angerissen, einen Artikel in einer Kindergartenfachzeitschrift gelesen.
Während meiner Kindergartenarbeit gab es die verschiedensten Gedanken zum Thema Vorschule.

Da gab es lange Zeit das JA zur Vorschulerziehung und den damit vebundenen Vorschulblättern usw..
.. irgendwann hiess es dann NEIN, denn der Kindergarten ist eine eigenständige Institution und nicht als Vorschule zu betrachten - unterstützt von den Schulen, die sagten, dass es hinderlich ist, wenn die Kids mit allen möglichen Kenntnissen aus dem Kindergarten kämen und sich dann nur noch langweilten. (.... hier müssten sich schon die ersten Fragen einstellen) - Fazit: keine Vorschule mehr

Ja, und dann war sie da, die Pisastudie und betretene Gesichter und die große Frage: Was muß getan werden?
Im Mai letzten Jahres gab es eine Fernsehreihe im ARD Die Musterschüler – Das finnische Bildungssystem“ - Bei Bildung und Hausbau muss man mit dem Fundament beginnen (nachzulesen über den Link)

Nochmal zurück zu der Kindergartenfachzeitung... zu lesen war darin, dass Lernen geübt sein muß und auch praktiziert werden sollte - egal in welchem Alter - nur wer sein Gehirn auf LERNEN einstellt und ihm regelmässige Übungen verschafft, erhält sich ein lernwilliges Köpfchen bis ins hohe Alter.

Und wie sind meine Gedanken dazu?
Da ich in den Genuss von verschiedenen Einrichtungen gekommen bin, hab ich einige Vergleichsmöglichkeiten und in meiner jetzigen Gruppe finde ich das "Lernen" am wirkungsvollsten.

Wir machen nicht wirklich Vorschule, aber wir bieten den Kids die Möglichkeit. So stehen ihnen "Arbeitsblätter" zur Verfügung, die sie sich nach Lust und Laune vornehmen können. Für uns ist generell wichtig, die Kinder nicht ständigem Druck auszusetzen, so wie ich es von anderen Einrichtungen kenne. Dort mußte diese Bastelarbeit erledigt werden, da was einstudiert.. usw.. Vertiefen einer Sache, kaum möglich. Alles wird angerissen und bleibt an der Oberfläche. Dabei kann man selbst beobachten, wie sehr Kinder das Vertiefen brauchen - Beispiel: wie oft kann sich ein Kind einen Film ansehen, oder ein Lied immer wieder hören, oder eine Geschichte - das Kind will es in sich aufnehmen - bis ins letzte Detail.
Heutzutage mächtig schwierig - in dieser schnellebigen Zeit. Und genau da seh ich für mich selbst den Ansatz - Ruhepunkte zu schaffen und Möglichkeiten zu bieten sich einer Sache intensiv anzunehmen. Vorallem aber auch auf das Kind hören - wo liegt das momentane Interesse und was braucht das Kind jetzt für sich. Kinder können noch wunderbar nach ihren Gefühlen und nach ihren inneren Bedürfnissen leben, der Erwachsene neigt dazu dem Kind diese Gefühle wegzunehmen und für das Kind Entscheidungen zu treffen.

Interessant ist dabei, dass auch Erwachsene verschiedene Phasen erleben können, wenn sie sie zulassen und sie wahrnehmen. Heute kribbelt es in meinen Fingern, mir geistert da ein Bild im Kopf herum - eine kreative Phase?! --- aber da ist ja noch dies und das, was ich tun müsste... dabei wäre sicher etwas Wundervolles entstanden, wenn man sich seinem Gefühl hingegeben hätte. Uns Erwachsene steht ganz bestimmt vieles im Wege diese Phasen auszuleben, und trotzdem könnten wir sie öfter realisieren, wenn wir daran denken würden, dass wir dann auch effizienter arbeiten, als wenn es widerwillig und gegen unsere innere Einstellung ist.

Lassen wir doch unseren Kindern diese Möglichkeiten und hören und spüren mit ihnen.

Altersentsprechendes Angebot, Phasen ausleben dürfen, Ruhepole schaffen und dabei die Unterstützung von den "Grossen" in den Belangen der "Kleinen" würde viel dazu beitragen, einen besseren "Schnitt" zu schaffen.

Beatrice 04.03.2003, 16.24

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Kommentare zu diesem Beitrag

9. von Änny

Hmm, war das nicht Somat ? Will ja nicht kleinlich sein, aber nachher liegt es an der Verwechslung, dass es nicht klappt ;-)))
...und das duftet !!! ... american style omelette ... braucht nix werfen, bin schon wieder weg !

vom 04.03.2003, 21.00
8. von Bea

Fairy - sag ich da nur.. weißt ja, dann klappts auch mit dem Nachbarn..;-))) und mit der Motivation?!
Viel Spaß beim Kochen, Bea :-)

vom 04.03.2003, 20.36
7. von Änny

Vielleicht werdet Ihr bald mehr über diese "geknebelten Erwachsenen" wissen. Ich kenne da Jemanden, der ganz kräftig schlucken muß, denn dieses Thema scheint gerade überall aufzutauchen ... ?
Ich bin noch dabei die Person zu motivieren, mal was dazu zu schreiben - ich hoffe es klappt, denn ich glaube es wird spannend mal eine "betroffene Seite" zu *hören* !?!
Mein Eindruch ist nämlich auch, dass da noch viel mehr dahinter ist, als nur Bequemlichkeit - wie Bea schon angeschnitten hat.
Ich muß jetzt aber in die Küche, sonst hat sich das Abendessen erledigt ;-))
Ciao

vom 04.03.2003, 20.31
6. von Bea

Ich denke, dass dies verschiedene Faktoren hat... sei es das Umfeld, in dem man lebt; ob man gelernt hat, sich zu motivieren, denn es gibt ja auch genügend Menschen, die nicht ständig mit ihrem Schweinehund kämpfen müssen.. und ganz wichtig finde ich, darüber nachzudenken, was wir an unsere Kinder vermittelt haben.. ich glaube schon, dass wir Eltern da einiges zu "tragen" haben.. allerdings ist das sicher auch ein Kreislauf.. was haben wir von UNSEREN Eltern mitbekommen? - und das war sicher noch nicht mal alles, was einen geknebelten Erwachsenen, wie du so schön sagst, verursacht hat.

vom 04.03.2003, 17.54
5. von Andrea

Ich denke eher, dass sich Menschen selbst im Wege stehen und behindern. Hinzu kommt, dass sie träge sind. Nach dem Motto: Der Geist ist willig, das Fleisch jedoch schwach. Sie haben eine Idee, wollen einen Gedanken aufgreifen und in kreative Taten umsetzen. Aber um dies verwirklichen zu können, müssten sie Vorbereitungen treffen, z.B. Kurse belegen oder sich verschiedene Materialien oder "Werkstücke" dazu beschaffen. Aber sie sind nicht bereit, diese Energie dafür aufzubringen. Dann doch lieber den einfachen Weg, indem man sich selbst belügt und seinen inneren Schweinehund die Hürden aufstellen lässt. Kein Geld, keine Zeit.
Aber woher kommt diese Trägheit, die die Menschen um ein gutes Stück ihrer eigenen Kreativität und Lebensfreude bringt? Wann beginnt dieser Prozess, der das freie Kind zu diesem geknebelten Erwachsenen macht?

vom 04.03.2003, 17.36
4. von Bea

:-)))))))

vom 04.03.2003, 16.41
3. von Bea

och... nö!

vom 04.03.2003, 16.41
2. von Kirstin

Wie wäre es mit "editieren" der Kommentare:-)), die ganzen Fehler sind ja gruselig:-)

vom 04.03.2003, 16.38
1. von Kirstin

Die Sache mit dem "Lernen" unterschreibe ich Dir:-) Timo hat im Kindergarten z.B. französisch gelernt. Hat ihm irre viel Spass gemacht, das "Wissen" kam ganz von allein...denn die kleinen Köpfe sind extrem aufnahmefähig und wie Du sehr gut schreibst: SIE WOLLEN.....also, geben wir ihnen Futter!!:-))

vom 04.03.2003, 16.36

Hallo und willkommen auf meinem Gedankensprudler. Seit 2002 fuehre ich dieses Blog, das prall gefuellt ist, mit allem was mir Freude bereitet, mich bewegt und inspiriert - frei nach dem Motto "Life is about using the whole box of crayons".

Ich freue mich auf deine Buchung eines Happy Painting! Malkurses!

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