Passend zum Eintreffen von Orkan Niklas, ging es am Dienstag von Hamburg nach Bayern. Gebucht: ICE, durchgehend bis München, inkl. Sitzplatzreservierung. Soweit, so gut. Mit leichter Verspätung traf mein Zug in Hamburg ein. Ich hab es mir gemütlich gemacht und bis Hannover ging auch alles gut...
Meine Heimreise gestaltete sich dann ab Hannover recht abwechslungsreich, denn ich durfte dreimal den Zug wechseln oder waren es gar viermal? Je weiter wir Richtung Heimat kamen, um so grösser wurde das Durcheinander, umso mehr Menschen im Zug und irgendwie hielt sich das Zugpersonal immer bedeckter.
In all dem Durcheinander, Zug- und Bahnsteiggewechsel durch peitschenden Regen und Sturm, durfte ich fleissig Sitzplatz wechseln, mein Telefon verleihen, damit Menschen Bescheid geben konnten oder sogar in Erfahrungen bringen konnten, wie sie überhaupt noch an ihr Ziel kommen, Durchsagen übersetzen u.v.m. Ich glaube, ich hab dadurch Essen und Trinken vergessen ;-)
Blick aus dem Fenster in Frankfurt a.M. - gerade mal regenfrei
...und sogar ein klein wenig Blau ist am Himmel zu sehen.
Dann mal wieder Regen. Ich hatte zwar keine 1. Klasse gebucht, aber das war auch nicht mehr wichtig und dort sass ich bei jedem Zugwechsel. Sitzen, wo ein Platz frei ist, war die Devise... und das hieß für viele auch der Boden. Im ICE, 1. Klasse, hat man glücklicherweise sogar freien WLAN. Ich glaube ja, dass auch deswegen der Wagon so voll war ;-) Dank WLAN konnte ich immer mal in Facebook Nachrichten posten und wurde auch über die aktuelle Wetter- Und Bahnlage informiert. So z.B. dass der Hauptbahnhof in München evakuiert wurde. Ich habs ja fast für einen Scherz gehalten, aber dem war ja nicht so. Später kam dann auch die Nachricht, dass die Bahn in Bayern den gesamte Nah- und Fernverkehr eingestellt hat.
Laut Zugpersonal sollte in Ulm Endstation für den ICE sein. Das war auch so. Glücklich, als die Ansage kam, eine Weiterreise mit einer REGIO bis Augsburg ist möglich. Herrje, war das ein Gerenne von A nach B und alles durch Wind und Regen.
Mal so ein Tipp aus der jüngst gemachten Erfahrung ;-): Möglichst nicht die ersten Wagen nehmen. Alle wollen immer gleich rein in den Zug, haben dann keinen Platz mehr und alles ist dicht. Einfach ein paar Wagon weiter und es gibt Platz satt.
Das war also mein Notfall-Tipp ;-)
Dank meinem Tochterkind konnte ich am Ende diesen langen Tages in meinem eigenen Bett schlafen. Sie hat mich von Augsburg abgeholt und ich hätte nun sogar noch weiterfahren können. Die Lage hatte sich inzwischen etwas entspannt. Für diejenigen, die nach München mussten war das dann doch eine gute Nachricht. Meine eigentliche Reisezeit von ca. 5,5 Std. wurde verdoppelt und ich war froh, als ich zu Hause war. Endlich Couch und Essen.
Nun wäre es ja schön, wenn der Sturm und die Kälte mal weichen würden, aber weit gefehlt: es stürmt, es fallen Schneeflocken und es ist kalt. Wie war das nochmal mit dem Frühling?? ;-)
Oh ja, da konnte ich auch eine Strophe in diesem Lied mitsingen - mein Tochterkind kam nach einem 23stündigen Flug aus Neuseeland am Dienstagmittag in Frankfurt an - ihr von mir für sie gebuchter Zug fuhr auch mit15 Minuten Verspätung los - bis in Koblenz dann alle aus dem Zug und 45 Minuten auf einen EC Richtung Hamburg warten mussten.
Dank Internet (Mama online am Notebook) und das Tochterkind auf weitere Durchsagen wartend hielten wir uns über WhatsApp (dem Himmel sei Dank für diese tolle Erfindung) auf dem Laufenden.
So wusste ich schon 5 Minuten eher, dass dieser Zug mit ihr nie in Bremen ankommen würde und ich schickte ihr den Papa mit Auto entgegen. In Dortmund war dann Schluß mit Zugfahren - hier ging es nicht weiter (die Strecke nach Bremen war erst einmal gesperrt) aber GottseiDank war ihr Papa fast schon da und beide wohlbehalten am Mittwochmorgen um 1.00h zu Hause.
Dass da viele unglückliche Umstände wie das Wetter mit Sturm zusammenkamen, ist schon richtig, aber die Informationen der Bahn ließen doch sehr zu wünschen übrig.
Was mit den anderen Reisenden aus ihrem Zug wurde? Ich weiß nur, dass die noch viel viel länger in Dortmund auf ihre Weiterfahrt warten mussten - da lag mein Kind vermutlich schon in den warmen entspannenden Federn
Ich will übrigens Ende April nach Münster fahren und hoffe auf eine intakte Wetterlage und fahrende Züge o)))
Liebe Grüsse
Dörte
vom 02.04.2015, 14.30
Hach liebe Hörte, da hat dein Tochterkind aber auch ein Glück, dass die Mama und der Papa technisch bestens ausgestattet sind :-) ich hab ja auch vieles von vorab erfahren. Und ich stimme dir leider zu: das Bahnpersonal rückte nie so recht raus mit den aktuellen Zuständen. Ich hab mir auch etwas mehr Information gewünscht. Schlimmer noch fand ich es aber für alle englisch-sprachigen Mitreisenden, denn die bekamen seitens der Bahn keine Übersetzung mitgeliefert. Schlecht.