
ich könnte
vor dem kleinen Teich sitzen, umgeben von bunten Herbstbäumen und -blättern; dem fröhlichen Reigen der Wassertropfen zu sehen, die sich vom Sonnenlicht ihre spitzen Näschen kitzeln lassen und tausende kleine Glitzersterne in die Luft prusten vor lachen.
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aber nein, ich sitze an meinem Schreibtisch, um mich herum, ein Berg öder weißer, mit schwarzen Schriftzeichen versehener Blätter. Kein Prusten und Lachen, kein Kitzeln und Tanzen - zur Ordnung mahnende Blicke, erreichen mich.
ich wünschte, ich könnte mich durch bunte Herbstblätterberge wühlen; sie wild durcheinander wirbeln; durch sie hindurch laufen und das Knistern und Rascheln unter meinen Füssen hören. Mich aufgefangen und eingebettet in einem Berg von rot, orange und gelbgefärbtem Herbstlaub wiederfinden. Das Kitzeln des vorwitzigen Buntblatts an meinem Ohr liesse mich prusten und lachen und verzückt hineintauchen in die warmgefärbte Welt.
...
aber nein, ich sortiere, ordne und hefte - öde weiße, mit schwarzen Schriftzeichen versehene Blätter. Kein herbstbuntes Knistern und Rascheln. Ein Klicken und Klacken von kalten, silbernen Stanzen und Spangen dringt gefühllos und nüchtern an mein Ohr.
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aber ja.... ich lauf nun hinaus - in die herbstbunte Welt
hallo bea,
oh du sprichst mir aus der seele. und normalerweise sollte man das schöne wetter ausgiebigst nutzen... wenn da nicht der blöde alltagskram wäre, der mit mahnendem zeigefinger einen immer wieder zurückholt.
liebe grüße und ein schönes wochenende
martine
vom 14.10.2005, 15.06