Eben habe ich einen lieben Morgengruß erhalten, mit der Frage, wie es mir geht, auch in Bezug auf das Katerchen. Beim Antworten ist mir aufgefallen, dass ich die letzten Tage sehr viel von mir geschoben habe - auch schieben mußte, ob ich wollte oder nicht. Zwischendurch gab es die kleinen tiefen Löcher, in denen ich gesessen bin und nicht so recht wußte, wie ich herauskommen soll.
Ablenkung ist etwas Schönes. Es gab in den letzten Tagen wunderschöne Momente, in denen ich sehr viel lachen konnte. Es bleibt aber Ab-lenkung und in mir drin steckt noch einiges, was es aufzuarbeiten gilt. Schöne Ablenkungen sind wie Auszeiten, zeitlich begrenzt um auch wieder zurückzukehren. Ich glaube, dass Trauerarbeit sehr wichtig ist und man muß sich diese auch geben dürfen. Wegschieben und verdrängen macht Knoten in den Bauch und die kleinen Wunden im Herzen, haben keine Chance zur Heilung. Vielleicht heilen sie ja sogar irgendwie und irgendwann - aber hinterlassen hässliche und schmerzhafte Narben. Von einer wirklichen Heilung kann man dann wohl nicht sprechen..
.. alles was man in die hinterste Ecke seines Herzens schiebt, wird irgendwann wieder hervorbrechen - dann vielleicht sogar noch heftiger, als man es selbst möchte. Deswegen halte ich Aufarbeitung für sehr wichtig, man tut es nicht nur für sich, sondern auch für die Mitmenschen, die vielleicht in einem ungünstigen Moment mit etwas konfrontiert werden, was sie nicht nachvollziehen und verstehen können.
.... und sollte es hier hin und wieder etwas ruhiger sein, dann
arbeite ich in einem meiner kleinen tiefen Löcher. Ich pflege dann mein Herz gesund und bau ihm ein Treppchen in den Sonnenschein.