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Heute spielen wir: du bist tot

Ich weiß noch, dass mich der Zustand "tot sein", als Kind auch schon immer fasziniert hat. Da spielt man halt eben mal: "ich bin tot" oder "du bist tot" - und als Kind macht man sich dann doch keine Gedanken, wie es ist und was es bedeutet JEMAND IST TOT... ist auch kaum möglich - die wenigsten Kinder - hier bei uns - müssen im Normalfall, mit dem Tod umgehen.

Die Wenigsten - sag ich deswegen, weil ich im Laufe meiner Kigaarbeitszeit, vielleicht zwei oder drei Kinder hatte, die dem Tod "begegnet" sind - die Oma ist gestorben, der Opa - allerdings war ein Fall ganz massiv: als ein Mädchen ermordet wurde, das im Alter des Kindes war, das ich in der Gruppe hatte - es wohnte damals in der Nachbarschaft des Mädchens, in einem anderen Ort.
Vergessen will ich aber nicht den 11. September in USA.. denn auch dieser Tag beschäftigte unsere Kinder damals sehr und der Tag mußte auch Thema sein - weil die Kids, sich selbst, sehr intensiv damit auseinander setzten...

Wenn ich mich an meine eigene Kindheit erinnere, dann kenn ich es auch nicht anders... der erste Todesfall, den ich miterlebte, war der meines Onkels, und ich war damals schon weit über 12 Jahre.

Ansonsten haben auch wir, hin und wieder "tot gespielt". Heute im Kiga traf es mich.. erst war ich krank: hatte ne Schokoladen-, Eis- und  Hasenussallergie - und bekam ständig "Sandmedizin" über den Arm gestreut.. mein Bauch wurde abgeklopft, bis ich dann auf einmal tot sein mußte...
In meinem Kopf spielen sich dann verschiedene Dinge ab... soll ich nun was dazu sagen, oder soll ich einfach mitspielen? Soll ich sagen: Nein, ich möchte nicht tot spielen, weil ich lieber leben möchte? Oder soll ich sagen: Tot spielen, spielt man nicht? (halte ich für absoluten Quatsch) - ich entschied mich fürs Mitspielen und das Spiel soweit ernst zu nehmen, denn ich mußte auch ganz schnell wieder "nicht mehr tot sein" - 30 Sekunden - dann wurde ich schon wieder lebendig gekitzelt... und wir freuten uns über meine Genesung...:-))))

Vielleicht konnte ich hier ganz besonders deutlich spüren, wie nah beides zueinander steht.. das Leben und der Tod.. auch wenn es aus der Sicht eines Kindes ist. Denn jeder Tod lässt auch wieder neues Leben entstehen und nichts geht wirklich verloren... wenn mans richtig sieht. 

Wie würdest du auf dieses Spiel reagieren?

 

Beatrice 26.06.2003, 17.08

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Bea

Hallo Andrea,

.. jep, so sollte man es halten...
Dir auch einen lieben Gruß und fettKnuddel,
deine Bea

vom 26.06.2003, 22.27
1. von Andrea

Mit dem Tod endet unser Leben und das sollte auch für Kinder kein Tabu-Thema sein. Allerdings denke ich, dass man dies nicht im Zusammenhang mit oder besser gesagt während eines Spiels erklären muss, denn da hat es eine andere, eigene Bedeutung.

Aber man könnte so ein Spiel zum Anlass nehmen, um über dieses Thema zu sprechen, nach dem Spiel veilleicht, in einer Runde...

Gruß und Knuddi,
Andrea :-)


vom 26.06.2003, 21.49

Hallo und willkommen auf meinem Gedankensprudler. Seit 2002 fuehre ich dieses Blog, das prall gefuellt ist, mit allem was mir Freude bereitet, mich bewegt und inspiriert - frei nach dem Motto "Life is about using the whole box of crayons".

Ich freue mich auf deine Buchung eines Happy Painting! Malkurses!

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