Ausgewählter Beitrag

Der Schwank aus der Jugendzeit

Gestern gabs im Radio ne Umfrage zu "Jugendzeitsünden" - sowas ist immer mal gut für eine Erinnerung an die eigene Teeniezeit.

Ich war eine gruselige Pubertierende - so voller Freiheitsgedanken - raus in die Welt, was erleben, Spaß haben. Dem entgegen standen meine sehr strengen Eltern. Pünktlichkeit war DAS Thema (heute bin ich froh, dass es so war) - tja, aber damals konnte ich so ganz und gar nichts damit anfangen. Wenn es hiess: "Um 18 Uhr zum Abendessen zu Hause sein!" - war ich garantiert erst ne halbe Stunde später zu Hause - wenn nicht noch später. Das hatte natürlich "Massnahmen" zur Folge. Beliebt waren Ausgehverbot (wobei meine Ausgehzeit sowieso mehr als beschränkt war) - Fernsehverbot - Zimmerarrest oder ähnliches.. gruselig.

Ich, der Rebell, fand natürlich immer Wege um auszubrechen.. also bin ich aus dem Fenster gehüpft; hab meine Schwester dahingehend motiviert, dass sie mir meine Schuhe vor die Türe stellt, dass ich mich davon schleichen konnte und noch mehr solcher Kapriolen. Wenn ich heute darüber nachdenke, muß diese Zeit für meine Eltern schrecklich gewesen sein.

Meine Geschwister hatten es da um einiges leichter- ich die Älteste, das Experimentierkind. Im Zweifelsfalle war ich dann natürlich auch noch das glorreiche Vorbild für meine Schwester, die nicht weniger schlimme Anwandlungen hatte, aber irgendwie immer etwas besser davon kam.

Ich erinnere mich an die Zeit der "Mopedfreunde". Mein jüngerer Bruder wurde dazu verdonnert, auf meinen jüngsten Bruder aufzupassen und meine Schwester und ich liessen uns von unseren "Freunden" durch die Gegend fahren. Das ging sehr gut, denn mein Vater hatte oft Abends noch ausser Haus zu tun und meine Mutter arbeitete damals auch abends ein paar Stunden. Tja, das ging so lange gut, bis eine Nachbarin der Meinung war, dass meine Eltern wissen müssten, was da des öfteren vor unserem Haus an Zweirädern auf- und abfährt. Damit war dieser Spaß vorbei. Ich glaube, meine Eltern sind damals tausend Tode gestorben, allein der Gedanke, was da alles passieren hätte können.

Wie sieht`s bei euch aus?
Wart ihr auch so rebellische Jugendliche?

Beatrice 23.06.2004, 08.52

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Kommentare zu diesem Beitrag

4. von Mareike

Jaja, die wilde Jugend.
Is ja bei mir gar net mal sooo lang her. Bin ja erst süße 22. Aber schön wars trotzdem.
Meine Eltern waren irgendwie recht locker drauf. Ich musste immer ganz schön lang suchen, bis ich was gefunden hab, mit dem ich mal rebellisch sein kann. Das meiste durfte ich ja eh. So Sätze wie "Ach, komm ruhig nach Hause wann du willst, aber lass dich bitte bringen!" waren das Standard-Repertoire meiner Mama.
Und am meisten geschockt hat sie mich,als sie auf ner Dorfparty zu mir und meinen Freunden kam mit nem Riesen-Tablett voll mit Pfläumchen und Feigling und gesagt hat ich soll gefälligst mich da betrinken wo sie mich im BLick hat und mich nicht in dunkle Ecken stellen, wo ich am End noch vergewaltigt und verstümmelt werde. Und wenn ich rauchen wolle würde das dafür auch gelten.
RUMMS!!! Da is man mit 14 oder 15 ja auch ganz schön baff. Ich glaube meine Mama war die Rebellin in meiner Teenie-Zeit. Die hat mir alles vorweggenommen und das einzige, was mir noch übrig blieb war mir einen riiiiiiesigen Rucksack zu kaufen und ab und zu meine Skates (statt Schulbücher) da rein zu packen, mit dem Schulbus eine Station mit zu fahren und mich dann auf den Weg zu meinem damaligen Freund zu machen, der ab und zu Nachtschicht gearbeitet hat und deswegen während meiner Schulzeit dann ja frei hatte.
Der hatte übrigens auch ein Motorrad.....

vom 24.06.2004, 10.30
Antwort von Beatrice:

Hallo Mareika - danke für deinen Beitrag.


So ähnlich wie deine Mutter bin ich wohl auch (geworden) - herrlich, was du schreibst :-))


3. von Netty

in deiner Geshichte seh ich mich wieder...genau so! ;-))

vom 23.06.2004, 20.22
Antwort von Beatrice:

.. war ja eigentlich nicht anders zu erwarten ;-)))
2. von Brigitte

Hallo Bea,

meine Mutter kommentierte meine Pubertät mit den Worten: "Die Zeit zwischen 12 und 17 war die schlimmste, danach ging es etwas besser.!"
Ich war sicher schrecklich - obwohl meist pünktlich ;-)) ... aber die Zeit, die ich erlaubterweise weg bleiben durfte, habe ich nicht ungenutzt verstreichen lassen. Ich habe so ziemlich alles gemacht, was verboten war. Mein Freundeskreis war durchweg 3-4 Jahre älter als ich und ich fühlte mich selbstverständlich erwachsen und wollte immer mithalten, was mir meist gelang.
Als dann mit ca. 16 meine politische Sozialisation begann und meine Eltern mich in den Lokalnachrichten dabei beobachten konnten, wie ich von zwei unfreundlichen Polizisten von einem Kasernentor weg getragen wurde (und das meine Eltern .. soo konservativ wie die waren!!), obwohl sie mich auf einer harmlosen Geburtstagsfeier wähnten ... ja da habe ich beschlossen, das Lügen aufzugeben. Ich bin schließlich immer nur beim Lügen erwischt worden.
Mich brauchte kein Nachbar "verpetzen", ich hab mich immer selbst ins Fettnäpfchen gestellt .. und ich glaube, meine Eltern wussten immer viel mehr, als sie mich haben spüren lassen.
Ich bin dann mit 18 ausgezogen und sie hatten ihre Ruhe, was zumindest meiner Mutter nicht angenehm war :-)

Jetzt ist meine Tochter in der Pubertät und im Vergleich zu mir bisher harmlos.
Ich werde wohl noch das ein oder and're Mal überrascht werden.

Liebe Grüße
Brigitte

vom 23.06.2004, 15.51
Antwort von Beatrice:

Hallo Brigitte - super zu lesen, deine JugendAktionen :-))) danke für deine Geschichte.


lieben Gruß, Bea


1. von Sunny

Huhu, rebellische Bea ...

lach ... ja, der erste Abschnitt könnte auch von mir stammen. Der zweite weniger, da wir im 4. Stock gewohnt haben und ich nicht so mit den Kletter- und Hangeltechniken eines Spidermans vertraut war. Aber um Ausreden war ich auch nicht verlegen, um meinen Eltern das Gefühl zu geben, sie hätten eine brave, folgsame Tochter, während ich mich in sturmfreien Buden meiner Freunde aufhielt und an diversen Flaschendreherspielchen teilnahm .... aber psssst, sie wissen es heute noch nicht ;)

Noch einen schönen Tag wünscht dir
Andrea :) ))

vom 23.06.2004, 10.02
Antwort von Beatrice:

Huhuu Sunny,


bei mir ging das damals recht leicht - trotz erster Stock - wir haben an einem Hang gewohnt und der war so angelegt, dass man da supergut runterspringen konnte ;-) 4.Stock - oje.. ja, das hätte ich mir dann auch überlegt..;-)))


.. ich glaube, als Kind meint man oft, das wissen die Eltern nicht ;-)) ABER.. ich glaube, dass sie auch nicht immer etwas sagen - so zumindest bei meinen - so war/bin ich auch selbst.. ;-))) dir auch einen schönen Tag, lieben Gruß, Bea


Hallo und willkommen auf meinem Gedankensprudler. Seit 2002 fuehre ich dieses Blog, das prall gefuellt ist, mit allem was mir Freude bereitet, mich bewegt und inspiriert - frei nach dem Motto "Life is about using the whole box of crayons".

Ich freue mich auf deine Buchung eines Happy Painting! Malkurses!

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