Gestern gabs im Radio ne Umfrage zu "Jugendzeitsünden" - sowas ist immer mal gut für eine Erinnerung an die eigene Teeniezeit.
Ich war eine gruselige Pubertierende - so voller Freiheitsgedanken - raus in die Welt, was erleben, Spaß haben. Dem entgegen standen meine sehr strengen Eltern. Pünktlichkeit war DAS Thema (heute bin ich froh, dass es so war) - tja, aber damals konnte ich so ganz und gar nichts damit anfangen. Wenn es hiess: "Um 18 Uhr zum Abendessen zu Hause sein!" - war ich garantiert erst ne halbe Stunde später zu Hause - wenn nicht noch später. Das hatte natürlich "Massnahmen" zur Folge. Beliebt waren Ausgehverbot (wobei meine Ausgehzeit sowieso mehr als beschränkt war) - Fernsehverbot - Zimmerarrest oder ähnliches.. gruselig.
Ich, der Rebell, fand natürlich immer Wege um auszubrechen.. also bin ich aus dem Fenster gehüpft; hab meine Schwester dahingehend motiviert, dass sie mir meine Schuhe vor die Türe stellt, dass ich mich davon schleichen konnte und noch mehr solcher Kapriolen. Wenn ich heute darüber nachdenke, muß diese Zeit für meine Eltern schrecklich gewesen sein.
Meine Geschwister hatten es da um einiges leichter- ich die Älteste, das Experimentierkind. Im Zweifelsfalle war ich dann natürlich auch noch das glorreiche Vorbild für meine Schwester, die nicht weniger schlimme Anwandlungen hatte, aber irgendwie immer etwas besser davon kam.
Ich erinnere mich an die Zeit der "Mopedfreunde". Mein jüngerer Bruder wurde dazu verdonnert, auf meinen jüngsten Bruder aufzupassen und meine Schwester und ich liessen uns von unseren "Freunden" durch die Gegend fahren. Das ging sehr gut, denn mein Vater hatte oft Abends noch ausser Haus zu tun und meine Mutter arbeitete damals auch abends ein paar Stunden. Tja, das ging so lange gut, bis eine Nachbarin der Meinung war, dass meine Eltern wissen müssten, was da des öfteren vor unserem Haus an Zweirädern auf- und abfährt. Damit war dieser Spaß vorbei. Ich glaube, meine Eltern sind damals tausend Tode gestorben, allein der Gedanke, was da alles passieren hätte können.
Wie sieht`s bei euch aus?
Wart ihr auch so rebellische Jugendliche?
Jaja, die wilde Jugend.
Is ja bei mir gar net mal sooo lang her. Bin ja erst süße 22. Aber schön wars trotzdem.
Meine Eltern waren irgendwie recht locker drauf. Ich musste immer ganz schön lang suchen, bis ich was gefunden hab, mit dem ich mal rebellisch sein kann. Das meiste durfte ich ja eh. So Sätze wie "Ach, komm ruhig nach Hause wann du willst, aber lass dich bitte bringen!" waren das Standard-Repertoire meiner Mama.
Und am meisten geschockt hat sie mich,als sie auf ner Dorfparty zu mir und meinen Freunden kam mit nem Riesen-Tablett voll mit Pfläumchen und Feigling und gesagt hat ich soll gefälligst mich da betrinken wo sie mich im BLick hat und mich nicht in dunkle Ecken stellen, wo ich am End noch vergewaltigt und verstümmelt werde. Und wenn ich rauchen wolle würde das dafür auch gelten.
RUMMS!!! Da is man mit 14 oder 15 ja auch ganz schön baff. Ich glaube meine Mama war die Rebellin in meiner Teenie-Zeit. Die hat mir alles vorweggenommen und das einzige, was mir noch übrig blieb war mir einen riiiiiiesigen Rucksack zu kaufen und ab und zu meine Skates (statt Schulbücher) da rein zu packen, mit dem Schulbus eine Station mit zu fahren und mich dann auf den Weg zu meinem damaligen Freund zu machen, der ab und zu Nachtschicht gearbeitet hat und deswegen während meiner Schulzeit dann ja frei hatte.
Der hatte übrigens auch ein Motorrad.....
vom 24.06.2004, 10.30
Hallo Mareika - danke für deinen Beitrag.
So ähnlich wie deine Mutter bin ich wohl auch (geworden) - herrlich, was du schreibst :-))