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Belohnter Content - es wird geflattrt.

Vor kurzem habe ich das Micropayment-Angebot flattr.com entdeckt (bei Jana oder NeoBlack oder im Lawblog und einige andere mehr) und überlegt, ob ich diesen Dienst nutzen soll ...

Was in USA und anderswo gang und gebe ist, ist in Deutschland immer noch verpönt: bezahlter und belohnter (Blog-)Content, bezahlte Werbebeinträge, Werbung generell usw.

Toleriert werden die Testproduktbeiträge (Produkttester z.b. bei trnd oder konsumgöttinnen usw.) und dabei ist dies auch nichts anderes als pure Werbung. Was könnte werbetechnisch besser funktionieren, als die tendeziell positive Meinung von Verbrauchern, die diese in Form von Blogbeiträgen in die Welt (Suchmaschinen) tragen.

Ich hab mich vor einer Weile FÜR Werbung entschieden, wenn ich ein Produkt akzeptabel finde. Ich finde nichts Verwerfliches darin, mich für die Arbeit belohnen zu lassen, die ich für jemanden hatte, z.B. in Form eines werbenden Blogbeitrags.
Anderlanden ist es durchaus üblich, sich z.b. für guten Blog-Content per paypal mit einem kleinen Obulus entlohnen zu lassen. Wir Deutschen benehmen uns da etwas pikiert. Warum nur?

Bei > Wikipedia ist zu Paid-Content Folgendes nachzulesen
:

Das Hauptproblem für die Durchsetzung von Paid Content liegt hauptsächlich in einer noch geringen Kundenakzeptanz.

Lange wurde von Anbietern einer Website folgender Kreislauf gepflegt:
Websites sollten sich hauptsächlich durch Werbeeinnahmen refinanzieren. Um Werbetreibende für seine Seite zu gewinnen, mussten jedoch entsprechende Benutzerzahlen vorgewiesen werden können. Um diese wiederum zu erlangen, musste der Anbieter hochwertige oder exklusive Inhalte veröffentlichen. Die Kunden sind demnach bis heute daran gewöhnt hochwertige Inhalte kostenlos zu erhalten.


So wurde
  1. über lange Zeit eine Art Gratis-Mentalität beim Kunden "gezüchtet". Der Kunde ist kaum gewillt, dieses Privileg aufzugeben.
  2. Ist es nicht möglich oder kaum zu rechtfertigen, im Nachhinein einfach ein Preisschild an zuvor kostenfreie Inhalte zu hängen. Vor allem
  3. dann nicht, wenn die Konkurrenz ähnliche Inhalte weiterhin kostenlos anbietet.
Dennoch lassen sich steigende Tendenzen im Bereich des Paid Content feststellen. Sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich (Business-to-Consumer). Laut Fehr (2003) ergibt eine von „Fittkau & Maaß“ regelmäßig durchgeführte Umfrage (W3b), dass eine kategorische Ablehnungshaltung gegenüber der Bezahlung für Internetinhalte seit dem Frühjahr 2001 bis Winter 2002 von 49,9 % auf 27,1 % gesunken ist.


... und damit zum Micropayment flattr.com und Paid-Content:
flattr.com befindet sich zwar noch in der Beta-Phase, aber einen Test konnte ich mir nicht verkneifen und deswegen habe ich mir einen Account eingerichtet. Ich hab mir dort ein kleines Depot von ein paar Euro (2 Euro ist das Minimum) angelegt.
So funktioniert flattr:
flattr-User zeigen bei ihren Beiträgen einen kleinen Button an. Gefällt mir nun der ein oder andere Beitrag des Bloggers besonders gut, belohne ich das mit einem Klick auf den flattr-Button. Von meinem Depot wird dieser Klick nun abgerechnet.
Als Rechenbeispiel sieht das so aus:
Ich habe 2 Euro Einsatz/Monat.
Ich vergebe in einem Monat 10 flattr an diverse Blogger.
Jeder Blogger, den ich mit einem flattr belohnt habe, bekommt in seinem Depot 20 Cent gutgeschrieben.
2,00 Euro : 10 = 0,20 Euro
Oder
Vergebe ich in einem Monat 40 flattr an diverse Blogger, teilen sich die 2,00 Euro durch 40= 0.05 Euro für jeden bedachten Blogger.

Klar bezahlt man nicht nur, sondern bekommt auch. Der flattr-Account bedient beide Seiten. Voraussetzung ist der flattr-Account mit dem ich bekokmmen und geben kann.
Einen Account bekommt man per Einladung oder per Anfrage für einen Account.
Wer flattr testen möchte (Achtung: Englisch-Kenntnisse sollten vorhanden sein) kann mich gerne anschreiben, da ich drei Einladungen vergeben kann.

> flattr.com
> Micropayment bei Wikipedia

So guckt der aktive flattr-Button aus:

Beatrice 11.06.2010, 21.10

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Kommentare zu diesem Beitrag

3. von Jana

Ich finde den Flattr Button gut und von mir aus könnte der Standardmäßig in jedem Blog integriert sein. Auch wenn es mir lieber wäre, wenn keine Firma und kein Paypal dran hängen würde und man demjenigen es direkt aufs Konto überweisen könnte. Aber das ist technisch schlecht zu realisieren. Doch die Diskussion für oder gegen Micropayment halte ich für überholt und würde eine Diskussion um Inhalte besser finden :-)

vom 13.06.2010, 11.46
2. von Ingrid

Hallo Bea,

sorry, aber ich steh auf seiten von Monika. verdienen können sowieso nur die blogs, die werbe-wirksam sind und die über die blogs, die sie anderen verkaufen, geld verdienen. das ist eigentlich auch nicht mehr der sinn einen blog zu haben. das persönliche, individuelle, das einen blog wertvoll macht, geht leider dabei verloren, es läuft dann nur noch in die geschäftliche richtung und damit gehen wieder auch viele menshliche werte verloren ... das ist der allgemeine trend. der sehr fragwürdig ist :?:

vom 13.06.2010, 11.32
1. von Monika

Liebe Bea,

interessant aber lasst uns diskutieren :

Noch sehe ich die zunehmenden Werbeeinträge im Blog mehr als kritisch an. Ja, auch ich habe mich schon 1-2 x hinreissen lassen für ein Geschenk einen wohlwollenden Blogeintrag zu schreiben aber die allermeisten Angebote doch abgelehnt.

Zu groß sehe ich die Gefahr, das mich das 50 Euro Parfüm Geschenk lockt obwohl ich gar kein Parfüm benutze. 50 Euro um zu berichten das ich dort eine Versicherung abgeschlossen habe ?

Ich empfinde die zunehmend werbehaltigen Blogs eher als lästig und surfe deutlich weniger dorthin, einfach weil man ja weiß "ja klar Mädel, hast was geschenkt bekommen, deswegen schreibste drüber wie in 10 anderen Blogs auch darüber berichtet wird *gähn*". Auch Dein Blog gehört da leider eindeutig dazu. Ich finde das sehr schade und wenn ich Kritik so freiweg äußern darf so ist leider gerade Dein Blog weg von der "täglichen Portion der Querdenkerin" hin zu einem Mainstream Blog mit viel viel Werbung gewandelt.

Was ich gut finde sind ECHTE persönliche Empfehlungen. Ich war dort und fand es toll, ich hab hier bestellt und kann den Shop empfehlen. Gerade Empfehlungen rund um das eigene Hobby schätze ich sehr aber Lobeartikel um von einigen 20 Cent zu bekommen. Ich weiß nicht ...

LG Monika

vom 12.06.2010, 08.20
Antwort von Beatrice:

Huhuu liebe Monika
dankeschön für deine Meinung und deine Gedanken zu meinem Beitrag. Diskussion ist immer gut :-))

Bisher hab ich werbende Blogbeiträge nur über Produkte geschrieben, die mich auch tatsächlich interessiert haben bzw. habe ich sie ausprobiert. Also nichts anderes, als würde ich mir etwas kaufen und dann darüber schreiben. Ich nehme mal den Dungeon, der ja noch aktuell als "Werbung" im Blog zu lesen ist. Es ist ein Ausflugsziel das mich interessiert und das ich sicher besuchen werde - als Neu-Hamburgerin.
Diese werbenden Blogbeiträge werden natürlich sehr unterschiedlich wahrgenommen... z.b. Seramis. Ich hab das Produkt testen dürfen, was mir auch Spaß gemacht hat (ich hab alle meine Pflanzen nun umgestellt) und so tut mir ein Beitrag darüber nicht weh. Im Gegenteil. Im Umkreis haben andere ebenfalls das Produkt getestet und darüber geschrieben... die Schreiber (Tester) fühlen sich dadurch weniger belästigt, als vielleicht andere, die nix mit Seramis am Hut haben - nicht getestet haben - und dann mag es auch wieder andere geben, die ganz froh um diese Artikel sind. Schliesslich helfen diese Artikel ja evtl. bei einer Entscheidungsfindung. Ich denke mal, dass es immer auf das Produkt ankommt, ob man es tatsächlich testet und persönliches darüber schreibt - die Gegenliebe besteht dann, wenn der Leser auch an diesem Produkt interessiert ist.. Ich hab ja auch schon Doseneintöpfe getestet und damit mal andere Gerichte gekocht. Wäre ich nie drauf gekommen, wenn ich nicht testen hätte dürfe. Von dieser Erfahrung profitieren sicher auch andere - z.b. diejenigen die auch mal was neues ausprobieren möchten.
Eine ECHTE persönliche Meinung findet statt, wenn ich ein Produkt zur Verfügung gestellt bekomme und dann darüber meine Meinung abgebe? (und dabei ist es doch nicht wichtig, ob ich das Produkt nun kostenlos zum Testen bekommen habe).
Generell glaube ich, dass IMMER Werbung statt findet - bezahlt oder nicht bezahlt. Ich für meinen Teil habe immer schon Werbung betrieben, ob nun bezahlt oder nicht bezahlt. Mir gefällt etwas und ich schreibe darüber. Mein Blog ist voll davon - seit 2002 ;-)
----

Vorallem ging es mir aber bei meinem Beitrag um den zu belohnenden Blog-Content.

Wenn jemand sich unheimlich viel Mühe um seine Beiträge macht - recherchiert und und und... oder tolle Tutorials anbietet... was auch immer - dann finde ich, kann man so etwas mit einem kleinen Obulus "einem Dankeschön" im kleinen Rahmen entlohnen (reich wird dabei sowieso keiner). Das kann  man mit dem beschriebenen flattr machen. Ich glaube, dass es zudem ein Ansporn ist - für gute Artikel.
Ich denke mir sehr oft, dass diese gelebte Kostenlosgesellschaft nicht gut ist... dass sie viel kaputt macht und leider oft die Anerkennung fehlt für die Leute, die sich in allem viel Mühe geben und Leidenschaft in ihre Arbeit einbringen. Ich muss mich ebenfalls sehr oft mit dieser Mentalität auseinandersetzen ... leider. Ich hab z.b. immer schon lieber mal etwas mehr für etwas bezahlt und dafür Service bekommen, Leistung usw. und so kann ich mich auch für flattr begeistern und etwas dafür einsetzen.

Liebe Grüsse an dich,
Bea


Hallo und willkommen auf meinem Gedankensprudler. Seit 2002 fuehre ich dieses Blog, das prall gefuellt ist, mit allem was mir Freude bereitet, mich bewegt und inspiriert - frei nach dem Motto "Life is about using the whole box of crayons".

Ich freue mich auf deine Buchung eines Happy Painting! Malkurses!

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