..in
99 Worten..
Langsam kam sie näher - langsam aber mit einer Fehemenz, die mich erschreckte. Ich konnte klar erkennen, für sie gab es
kein Zurück.
Ich spürte deutlich die erste Schweissperle, die sich durch eine Pore drückte und sich zu einem Tropfen formte. Als ob ein unhörbarer Startschuss fiel - immer mehr, dieser salzigen Perlen, schoben sich auf meine Stirn und setzten sich in Bewegung.
Ich fror und zugleich war mir heiß - unendlich heiß - mein Körper empfing die Panik, die von meinem Gehirn ausging. Die feinen Härchen auf meinen nackten Armen stellten sich auf. Schwarze, lange, behaarte Arme gierten nach mir: Pfui,
Spinne!
und weils so schön war... noch was anderes...
Es gibt Dinge im Leben, denen man nicht entkommen kann:
Schlafen, Essen, Trinken, der Gang zur Toilette.
Die Liste dieser
Ich-muss-es-tun-Dinge kann man endlos weiterführen.
Oh Gott, warum gibt es nur so viele davon - ich mag kein
MUSS und trotzdem bleibt einem keine Chance.
Teilweise geht es dabei sogar um exestenzielle Dinge - die uns am Leben erhalten.
Wirklich bewusst ist uns davon oft nur ein verschwindend kleiner Teil. Und dann ist da der Anteil, der uns vor Augen führt:
Warum muß das sein?
Warum gibt es kein Entkommen?
Warum ergebe ich mich diesem Ich-MUSS-Druck?
Warum sag ich nicht einfach auch mal NEIN?
Warum MUSS ich nun neunundneunzig Worte schreiben?
Heute auf der ganz-zeitig-blogtour habe ich gelesen, du warst nominiert ;o). Nominiert ist doch schan fast wie ein Oscar, oder? ;o)
vom 10.06.2003, 04.25