Ausgewählter Beitrag

In Omas Garten

Wenn ich heute drüber nachdenke, war der Garten meiner Oma fast ein bisschen sonderbar - also nicht auf den ersten Blick, auch nicht in meiner Erinnerung, aber heute betrachtet, kenne ich keine Gartenaufteilung, wie meine Oma es hatte.

Meine Oma wohnte in einem kleinen Mehrfamilienhaus, Hochparterre. Von ihrem Wohnzimmer gelangte man auf eine hübsche kleine Terrasse. Sie war mit kleinen Mäuerchen, vielleicht 40 oder 50 cm hoch, nach vorne hin eingefasst. Links eine Mauer und rechts eine Mauer. Für uns Kinder war das ein wunderbarer Spielplatz: Balanzieren konnte man darauf nämlich prima und außerdem war es eine gute Sitzgelegenheit. Nun ja und für den Mauerweitsprung war sie auch geeignet. Eine kleine Steintreppe führte genau mittig hinunter in den ersten Garten, der direkt zur Wohnung gehörte. Mitten durch diesen kleinen Garten führte der gepflasterter Weg, links und rechts befand sich Wiese, ordentlich gekürzt. Den bearbeitete meine Oma immer mit ihrem Handrasenmäher (das Geräusch hab ich heute noch in den Ohren). Und die Rasenkanten brachte sie mit ihrer Kantenschere in Ordnung. Am Ende des Weges kam wieder eine kleine Treppe, 1 Stufe nur.
Jede Wohnung im Erdgeschoss hatte so einen kleinen Garten vor der Terrasse. Und alle kleinen Gärten waren verbunden mit einem Rasenweg, der an allen Terrassen und Vorgärten vorbeiführte. Von diesem Weg aus, genau gegenüber von den Terassen mit den kleinen Gärten, befanden sich nun wieder Gärten. Jeder Mieter hatte noch einmal ein kleines Grundstück zur Verfügung, das er bewirtschaften konnte, wie er mochte.
Omas Garten war bepflanzt mit vielen Blumen wie Bartnelken oder Löwenmäulchen und anderen Rabattenblümchen. Ich kann mich noch an kleine rosa und rote Glöckchen erinnern. Es gab aber auch kleine Gemüseabteilungen. Dort baute sie Kohlrabi an oder Radischen und Bohnen. Am äussersten Ende aber hatte sie Johannis- und Stachelbeersträucher stehen. Rote und schwarze Johannisbeeren. Sie mochte die Schwarzen lieber, weil sie gesünder sind, sagte sie immer. Ich kann mich heute allerdings gar nicht mehr erinnern, wann sie immer Marmelade, Konfitüre und Gelee gezaubert hat. Aber ich weiß, dass ich ihr Johannisbeer-Gelee von den roten Beeren besonders gerne mochte. Zweierlei machte sie immer, einmal Gelee von den schwarzen Johannisbeeren und einmal von den roten. Und wenn die Äpfel und Quitten soweit waren, gab es das herrliche Apfel-Quitten-Gelee. Die Stachelbeeren erwähne ich nicht extra, die mochte ich als Kind nämlich nicht ;-)

Als ich am Wochenende meine Schale Johannisbeeren in der Hand hielt fiel mir der Garten wieder ein....

Ich hatte für das Wochenende eigentlich Himbeer-Jogurt-Cupcakes eingeplant, aber die Himbeeren wollten einfach nicht den Einkaufswagen und so sind es Johannisbeeren geworden. Ich mag die Mischung von den eher säuerlichen Beeren mit der Süsse des Kuchen. Beim Rezept (dem Link oben folgen) hab ich einfach die Himbeeren mit den Johannisbeeren ersetzt und als kleines Extra noch ein paar Beeren auf den Teig gelegt.











Wer nun beim Rezept nachgesehen hat, weiß, dass das Frosting etwas anders aussehen sollte ;-) Ja, irgendwie ist mir das Frosting zu flüssig geraten und ich habs trotzdem auf die Küchelchen gesetzt. Wie auch immer: Es war richtig lecker!

Und weil noch Johannisbeeren übrig waren, hab ich in Gedanken an meine Omi Gelee gekocht :-)



Für das Gelee:
Die Beeren waschen und mit einem Papierküchentuch trocken tupfen. Die Beeren von den Stängeln in eine höhere Schüssel streifen und mit dem Zauberstab pürieren. Das Mus durch ein feines Sieb streichen. Die Flüssigkeit abwiegen und mit 1:1 Zucker mischen. Ich hab dafür braunen Zucker verwendet. Das Fruchtzuckergemisch hab ich dann langsam erhitzt, damit sich der Zucker auflöst und hab noch den Saft einer Zitrone und etwas Vanillepulver untergerührt. Wenn der Zucker aufgelöst ist, die Temperatur hochdrehen und aufkochen lassen. Auf einem kleinen Unterteller Gelierproben machen und dann in die vorbereiteten Gläser umfüllen. Wie man sehen kann, sinds 2 kleiner Gläser geworden ;-) Und die werden wir richtig geniessen (nebenbei werde ich dabei an meine Oma denken!)

Beatrice 22.07.2013, 22.55

Kommentare hinzufügen


Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Maik

Cupcakes sind einfach köstlich! Allerdings habe ich das gleiche Problem mit dem Frosting. Entweder wird es zu hart oder zu flüssig...Aber schmecken tut es immer. Mit den Johannisbeeren muss ich mal probieren, schließlich findet man sie ja aktuell überall! Meiner Freundin schmeckt es immer, wobei sie das Backen mir auch immer überlässt...

vom 23.07.2013, 09.51

Hallo und willkommen auf meinem Gedankensprudler. Seit 2002 fuehre ich dieses Blog, das prall gefuellt ist, mit allem was mir Freude bereitet, mich bewegt und inspiriert - frei nach dem Motto "Life is about using the whole box of crayons".

Ich freue mich auf deine Buchung eines Happy Painting! Malkurses!

Postkarten-Aktion
"Hello Spring"


Mitmachaktion
2024
<<< April >>>
Mo Di Mi Do Fr Sa So
01020304050607
08091011121314
15161718192021
22232425262728
2930     
Rezepte und E-Cards